Die Götter vom Zwölften Planeten
Hatte die Erde Besuch von Außerirdischen von einem
zwölften Planeten in unserem Sonnensystem?
Ein Report von Walter Hain
Der Altertumsforscher Zecharia Sitchin meinte 1976 in seinem Buch „Der zwölfte Planet“: „ Der Wohnsitz der Götter lag innerhalb unseres Sonnsystems.“ Er widerspricht damit der Meinung vieler Götterastronauten-Autoren, dass die Außerirdischen von einem zumindest mehrere Lichtjahre entfernten Sonnensystem zur Erde kamen. Er nennt die Ansicht dieser Autoren „eine gefahrlose Umgehung des Problems“ und sogar „aus der Luft gegriffene Erklärungen“ und er machte sich damit nicht bei allen beliebt. Wie steht es aber mit Sitchins Erkenntnissen? Sind diese nicht aus der Luft gegriffen?
Seit einigen Jahren scheint der Altertumsforscher Nahrung für seine Ansicht zu bekommen. Wie wir – und auch die astronomische Fachwelt – wissen, bestand unser Sonnensystem noch bis vor einigen Jahren aus lediglich neun Planeten: Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto. Im Jahre 2006 wurde Pluto der Planetenstatus aberkannt, sodass es nur noch acht Planeten sind. Seit vielen Jahren schon versucht aber Sitchin dennoch seine Theorie irgendwie glaubhaft zu machen und auch zu beweisen; und er verfolgt dabei jede Meldung über mögliche neue Planeten in unserem Sonnensystem. Und tatsächlich sind auch einige ernstzunehmende Astronomen der Ansicht, dass es jenseits der Pluto-Bahn noch weitere größere Himmelskörper geben müsste. Dort befindet sich nämlich der so genannte Kuiper-Gürtel, eine Ansammlung von zahlreichen Brocken, die bei der Entwicklung des Sonnensystems übrig geblieben sind. Diesen Gürtel haben die beiden Astronomen Kenneth E. Edgeworth und Gerard P. Kuiper in den Jahren 1949 bis 1951 postuliert. Inzwischen ist diese Entdeckung von den modernen Astronomen mehrfach bestätigt worden – und sie haben dort sogar Himmelskörper entdeckt.
Der Kuiper-Gürtel dürfte sich in einer Entfernung von 30 bis 100 Astronomischen Einheiten (Eine Astronomische Einheit, AE , ist die mittlere Entfernung der Sonne zur Erde von 149,6 Millionen km), also zwischen 4,4 und 14,9 Milliarden km von der Sonne befinden. Er soll im Bereich zwischen 30 und 50 AE etwa 70.000 Objekte umfassen, die einen Durchmesser von über 10 km haben. Insgesamt soll der Gürtel an die 10 Milliarden Objekte besitzen die größer als 1 km sind und 10 Millionen die größer als 10 km sind. Der Kuiper-Gürtel ist auch die Heimat der kurzperiodischen Kometen von denen einige in ihrer Bahn den anderen Planeten – und sogar der Erde – gefährlich nahe kommen können.
Im Jahr 1977 schon entdeckte der Astronom Charles Kowal ein Objekt mit einer Größe von 160 bis 200 km im Durchmesser. In seiner elliptischen Bahn entfernt es sich zwischen 8,42 und 18,9 AE von der Sonne. Von den Astronomen wurde dieser Himmelskörper Chiron genannt, nach dem Kentauren aus der griechischen Mythologie. Ist das der von Sitchin postulierte „zwölfte Planet“? Nach weiteren Beobachtungen im Jahr 1988 zeigte sich, dass sich die Helligkeit von Chiron verdoppelt hat. So etwas kann es bei einem stabilen Himmelskörper nicht geben. Und tatsächlich zeigte sich später eine schwache Koma um den Körper und auch ein Schweif weshalb Chiron als Komet eingestuft wurde. Wie kommt aber Sitchin eigentlich auf seinen „zwölften Planeten“. Mit Chiron wären es ja erst zehn Planeten gewesen. Einer würde ja noch fehlen.
Wir wollen ja nach Artefakten oder stichhaltigen Hinweisen auf fremde Raumreisende suchen und dabei hat der Altertumsforscher gründlich die Überlieferungen der Sumerer durchforstet. Er bezeichnet sich selbst als Keilschriftexperte und meint dadurch die Aufzeichnungen besser interpretieren zu können. Es beginnt schon bei der Entstehung unseres Sonnensystems, so Sitchin. Dort wo sich heute der Asteroidengürtel befindet – ebenfalls eine Ansammlung kleinerer und größerer Brocken innerhalb der Mars- und der Jupiter-Bahn (etwa 450 Millionen km von der Sonne entfernt) – soll einst, nach Sitchin, ein Planet namens „Tiamat“ existiert haben. Den Mars und die Venus gab es damals noch nicht – den Merkur allerdings schon. Später sollen dann die anderen, äußeren Planeten entstanden sein und erst nach Pluto die der Erde näher stehenden Planeten Neptun und Uranus. Das klingt schon etwas merkwürdig, doch soll das alles von den Sumerern überliefert worden sein. Nach den herkömmlichen astrophysikalischen Erkenntnissen sind nach der allmählichen Abkühlung der Sonne zuerst die inneren und später die äußeren Planeten entstanden. Nach den Überlieferungen der Sumerer – zumindest was Sitchin daraus abgeleitet hat – sollen die Planeten damals schon existiert haben nur die Erde und der Mond noch nicht. Diese entstanden erst nach einer planetaren Katastrophe an der Tiamat beteiligt war.
Bild: Die Planeten unseres Sonnensystems (Nasa-Grafik)
„Vor etwa 4 Milliarden Jahren“, so Sitchin, „gelangte ein Planet in unser Sonnensystem und kollidierte mit einem anderen Planeten zwischen Mars und Jupiter“: es war der „zwölfte Planet“. Er kam von den „Außenrändern“ unseres Sonnensystems und stieß mit dem angeblichen Planeten Tiamat zusammen. Dabei brach Tiamat auseinander und aus dem einen Teil entstand der Asteroidengürtel und aus dem anderen Teil unsere Erde. So heißt es, der „Zwölfte Planet schuf die Erde und brachte sie in eine neue Umlaufbahn näher bei der Sonne“. Wenn aber die Erde erst erschaffen wurde, warum gelangte sie in eine „neue“ Umlaufbahn? Jedenfalls der zwölfte Planet selbst wurde, nach Sitchin, von den Babyloniern „Marduk“ und von den Sumerern "Nibiru" genannt. Er nahm einen Standort in unserem Sonnensystem ein, der ihn in seiner Umlaufbahn, in einer lang gestreckten Ellipse, angeblich bis auf 22 Mia km von der Sonne entfernt.
Nun ist es äußerst unwahrscheinlich, dass auf diesem hypothetischen Planeten jemals irgendein höher entwickeltes Leben existiert oder überhaupt entstehen konnte. Ein Planet muss sich nämlich innerhalb eines Sonnensystems in einer Zone bewegen, die die Entstehung von Leben begünstigt – nicht zu warm und nicht zu kalt. Dies hängt auch von der Zentralsonne ab, wie groß und wie heiß sie ist. In unserem Sonnensystem liegt diese „Lebenstoleranzzone“ in dem Bereich zwischen 125 und 175 Millionen km von der Sonne. Es ist also nur schwer möglich, dass auf einem Planeten in unserem Sonnensystem, in einer Entfernung von 22 Milliarden km, höher entwickeltes Leben existieren könnte. Wieso genau kommt aber Sitchin aus den Quellen der Sumerer, deren Kultur etwa von 2870 bis 1950 v. Chr. existierte, auf einen zwölften Planeten?
Die Sumerer hatten eine sehr beliebte Zahl und diese war die Zwölf. Diese, nach Sitchin, „mächtige, entscheidende Zahl Zwölf“ stammt aber nicht „vom Himmel“, sondern war die Folge des damals bekannten 360-tägigen Mondjahres, geteilt durch zwölf Monate zu je 30 Tagen. Die Sumerer kannten einen „großen Kreis“ von 3600 Jahren – also zehn irdischen Jahren. Sitchin meint jedoch, das sei die Umlaufzeit des zwölften Planeten. Genau sollen die Sumerer gemeint haben: „Alles in allem 12 Mitglieder, wozu Mond und Sonne gehören, bilden die Umlaufbahnen der Planeten.“ Dies ist jedoch auch aus heutiger Sicht nicht richtig, denn erstens bilden die Planeten mit Sonne und Mond nur elf Mitglieder und zweitens gehören Sonne und Mond nicht zu den Umlaufbahnen der Planeten. Andererseits hätten die Sumerer, wenn sie so genau Bescheid gewusst haben, auch die anderen Monde und sogar die Kometen und Asteroiden zu den Mitgliedern unseres Sonnensystems zählen müssen. Und da sind auch neuerdings ganz ordentliche Brocken entdeckt worden, die verdächtig nahe an eine Planetengröße herankommen.
Im Juli 2005 berichteten Astronomen vom Palomar Observatorium bei San Diego, in Kalifornien, der Presse von einem Objekts im Kuiper-Gürtel, das in seiner Größe einem Planeten sehr nahe kommt. Die Meldung wurde von dem Planetologen Dr. Mike Brown, vom kalifornischen Institute in Pasadena veröffentlicht. Das Objekt, katalogisiert unter der Bezeichnung 2003UB313, wurde schon am 31. Oktober 2003 beobachtet, doch erst später genauer unter die Lupe bzw. unter die Linse des Teleskops genommen und dabei hat sich herausgestellt, dass dieses Objekt etwa 8 bis 10 Milliarden km von der Sonne entfernt ist. Das Objekt soll fast eineinhalb Mal so groß wie der Planet Pluto sein – vermutlich 2600 bis 3400 km im Durchmesser. Der Pluto hat einen Durchmesser von 2390 km. Wie verhält sich das zu Sitchins Theorie? Mit der Sonne und dem Mond wären es dann doch zwölf Mitglieder unseres Sonnensystems.
Vor 450.000 Jahren jedenfalls sollen die Götter vom zwölften Planeten auf der Erde gelandet sein. Es sollen „die Söhne der Gottheiten, die in frühester Zeit vom Himmel auf die Erde fielen“ gewesen sein; darum nannte man sie im Hebräischen „Nefilim“, das heißt „die Hinuntergefallenen“. Bei den Sumerern hießen sie „Annunaki“. Diese Nefilim, oder Annunaki, sollen den Menschen die Kultur gebracht haben was auf vielen sumerischen Rollsiegeln bildlich dargestellt ist. Auf diesen Rollsiegeln sind Götterwesen zu sehen, umgeben von merkwürdigen kugelähnlichen Gebilden und mehrzackigen Sternen. Ein besonderes Indiz soll ein Rollsiegel aus der akkadischen Zeit, aus dem 3. Jahrtausend v. Chr., sein. Darauf sind Götterwesen zusehen, die offenbar einer Schöpfungszeremonie nachgehen und über ihnen ein sechszackiger Stern, umgeben von elf kugelartigen Gebilden. Es handelt sich, laut Sitchin, um den zwölften Planeten mit seinen elf Begleitern.
Bild: Akkadisches Rollsiegel aus dem 3. Jahrtausend v. Chr.
Die sumerischen Keilschriften interpretiert Sitchin überhaupt auf sehr freie Art. So sind für ihn die Zeichen die DIN und GIR bedeuten, zusammengesetzt, „das Bild eines Raketen getriebenen Raumschiffes mit einer Landefähre – genau wie die Mondlandefähre ans Raumschiff Apollo 11 gekoppelt war“. Das ist so die typische Vorstellung für die prähistorischen Interpretationen in Anlehnung an unsere Raumfahrttechnik. Es muss bezweifelt werden, ab fortgeschrittene Außerirdische derartige Techniken verwenden. Andererseits lassen die physikalischen Bedingungen der Schwerkraft kaum andere Möglichkeiten zu. Es ist nur so, dass die Fahrzeuge selbst anders aussehen können, etwa im Vergleich unserer Oldtimer-Autos mit den modernen Hybrid-Autos. Beide müssen sich den Gegebenheiten der Schwerkraft und der Geschwindigkeit unterwerfen, sie sehen jedoch sehr unterschiedlich aus, entsprechend dem technischen Fortschritt.
|
Für die Orientalisten bedeuten die beiden sumerischen Silben DIN und GIR jedenfalls lediglich den Begriff „Gott“. Sitchin liest daraus aber die Bedeutung „die Gerechten mit den hellen, zugespitzten Gegenständen“, was natürlich im entfernten Sinne mit Raketen in Verbindung gebracht werden kann. Die Orientalisten sehen eine solche Beschreibung als Übertreibung an und meinen, derartige komplexe Informationen könne man aus den kleinen sumerischen Silben – wie überhaupt aus wenigen Silben jeder Sprache – nicht herauslesen. Man kann vieles annehmen, doch nur wenig beweisen.
Bild: Links, sumerische Glyphe. Rechts, Apollo-Rakete. |
So wurde der Gott Marduk in Babylon, nach Meinung der Orientalisten, als Stadtgott verehrt und mit dem Jupiter gleichgesetzt. Daraus ist dann auch der Gott Zeus geworden, den die Griechen verehrten. Es ist also sehr fraglich, ob die Babylonier den Gott Marduk mit einem fiktiven zwölften Planeten gleichgesetzt haben. Sie kannten ja bereits den Jupiter und seine Bewegung am Sternenhimmel.
Es bedeutet auch der Name „Nefilim“ (auch Nephilim), der aus dem Verb „npl“ hervorgeht, für die Orientalisten soviel wie „übermenschliche Wesen, die aus Fehlgeburten hervorgehen“. Deswegen sind auch in der Bibel die Nefilim (griech.: Gigantos) die Riesen und jene, die nicht gerade von Intelligenz gekrönt sind, sowie viele andere Riesen in den Mythen, Märchen und Sagen der Völker.
Im Jahr 1998 haben sich Astronomen die Mühe gemacht, die Bahn des fiktiven zwölften Planeten zu berechnen. Wenn man davon ausgeht, dass der Planet eine Umlaufzeit um die Sonne von 3600 Jahren hat, dann würde seine größte Distanz von der Sonne - bei einer entsprechend berechneten elliptischen Bahn mit Annäherung an die Erde - 447,56 AE (AU) von der Sonne ausmachen. Das ist eine Entfernung von über 66,95 Milliarden km : genau 66.954.976.000 km. Das ist eher eine Bahn für Kometen aber nicht für Planeten. Die geringste Distanz zur Sonne würde 3,36 AE - also über 500 Millionen km, genau 502.656.000 km, betragen und innerhalb der Jupiter-Bahn liegen. Dass das kein geeigneter Himmelskörper für höhere Lebewesen sein kann liegt wohl auf der Hand. Schon die Temperaturschwankungen wären enorm.
Bild: Die Bahn von Sitchins zwölften Planeten Nibiru astronomisch berechnet. Quelle: http://mv.lycaeum.org/nibiru.html
Umlaufzeit 3600 Jahre. Sonnennähe (Perihelion) 3,36 AU. Sonnenferne (Aphelion) 447,56 AU.
Man könnte aber davon ausgehen – wenn die Überlieferungen der Sumerer überhaupt etwas mit Außerirdischen zu tun haben -, dass der Planet der Götter in Wirklichkeit ein riesiges Raumschiff ist. Es gibt schon seit Jahren von der Nasa und anderen Instituten zukunftsweisende Projekte mit riesigen Weltraumhabitaten, in denen tausende oder gar hunderttausende Menschen durch das All reisen können. Dabei hat sich eine Kugelform am günstigsten erwiesen. In ihrem Innern wird es alles geben, was die Menschen auch auf der Erde benötigen – Wiesen, Felder, Gärten, Flüsse und Seen. Es wird Gemüse und Getreide angebaut und wahrscheinlich werden auch Bäume mit Obst gepflanzt. Ein Rotationssystem erzeugt eine angenehme Schwerkraft, sodass es den Einwohnern an nichts mangelt. Eine derartige künstliche Kugel kann auch als Planet angesehen werden und sie wäre weitgehend unabhängig von einer bestimmten Umlaufbahn um die Sonne weil sie gesteuert werden kann. Sie könnte auch so gesteuert werden, dass sie alle 3600 Jahre der Erde nahe kommt. Wieweit das sinnvoll erscheint bleibt dahingestellt, aber Außerirdische könnten auf diese Weise in gewissen Perioden die Menschen auf der Erde kontrollieren.
Immer wieder weist Sitchin darauf hin, dass der zwölfte Planet bei den Sumerern eigentlich „Nibiru“ oder „Nebiru“ genannt wurde. Dieses Wort leitet sich aus den Silben neb und iru oder nib und iru ab. Nun gab es auch bei den Ägyptern einen Neb-Heru, zusammengestellt aus den Silben neb und heru. Neb-Heru war bei den Ägyptern ein Sonnengott. Heru war nämlich die ägyptisch Bezeichnung für die Sonne wie auch Helu, woraus sich das griechische Wort für die Sonne Helios ableitet. Nibiru oder Nebiru muss also bei den Sumerern der Name für irgendeine Sonne gewesen sein. Die Silbe Nab bzw. Neb bedeutete bei den Babyloniern und auch bei den Ägyptern einfach „Herr“. Das ägyptische Wort Neb-Heru bedeutete also nichts weiter als „Sonnen-Herr“ oder „Herr der Sonne“, womit eindeutig eine Verehrung unseres Zentralgestirns gemeint ist.
Der Begriff „Herr“ wurde für viele Götter angewendet, besonders für den Gott Mars. Der als kriegerisch und herrschsüchtig angesehene Rote Planet unseres Sonnensystems wurde vielfach als Symbol des Männlichen dargestellt, woraus sich auch das Wort „martialisch“ ableitet das in viele Sprachen der Völker als „mart“ (Mars in Katalanisch), „marte“ (Mars in Italienisch und Spanisch), „martis“ (lat. Dienstag) oder „martedi“ (ital. Dienstag) eingegangen ist. Es ist demnach eher wahrscheinlich, dass mit dem Begriff Nebiru oder Nibiru der Planet Mars gemeint ist. Der babylonische Marsgott hieß z.B. nicht nur Nergal, sondern auch Nabu. Nabu klingt nun sehr ähnlich wie Nebu (auch Nebo) oder Nebiru; also „Mars-Sonne“. Im alten Testament der Bibel kommt auch das Wort Nebo vor. Es ist der Berg zu dem Moses aufstieg bevor er von dieser Erde Abschied nahm.
Im alten Babylon hatte der Mars sieben Namen, von denen einer „Schakal“ war. Der Mars wurde oft als Schakal oder Wolf dargestellt. Die Ägypter hatten für den Sonnengott nicht nur den Namen Horus, sondern auch den Namen „Heru-ur-shefit“, woraus sich wiederum der Name Heru oder Neb-Heru ableitet – also „Mars-Sonne“. Der ägyptische Totengott Anubis wurde mit dem Kopf eines Schakals dargestellt. Der Mars wurde auch bei anderen Völkern als Schakal oder Wolf angesehen. Bei den Chinesen wurde er „Wolfsstern“ genannt. In der germanischen Edda wurde er zum „Fenris-Wolf“. In der römischen Mythologie wurden die beiden Brüder Romulus und Remus von einer Wölfin aufgezogen. Es scheint alles darauf hinzuweisen, dass die Sumerer mit dem Namen Nebiru oder Nibiru eher den Mars meinten und nicht einen fiktiven zwölften Planeten. So schreibt ja auch Sitchin, dass bei den Sumeren die Venus als achtzackiger Stern, die Erde als siebenzackiger Stern und der Mars als sechszackiger Stern dargestellt wurde. Auf dem als Beweisstück für den zwölften Planeten angesehenen akkadischen Rollsiegel aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. wäre demnach also der Planet Mars zu sehen. Mit dem Namen Nebiru oder Nibiru wäre also, lt. Sitchin, der Planet Mars gemeint und nicht irgendein fiktiver zwölfter Planet in unserem Sonnensystem. Andererseits war, wie schon erwähnt, der Hauptgott der Sumerer der Jupiter und dieser hieß damals „Neberu“, wie aus der planetaren Linguistik hervorgeht. Sitchins zwölfter Planet kann also nicht mit dem Namen Nebiru oder Nibiru gleichgesetzt werden.
Wenn zu den Mitgliedern unseres Sonnensystems nicht nur der Erdmond mit seinem Durchmesser von 3476 km und der Pluto mit seiner Größe von 2390 km im Durchmesser dazugezählt werden, dann müsste genau genommen auch der Pluto-Begleiter Charon, mit seinem Durchmesser von 1250 km dazugerechnet werden. Charon und Pluto sind eigentlich ein Zweiplanetensystem. In unserem Sonnsystem gibt es mehrere Begleiter von Planeten mit einem Durchmesser von über 1000 km z.B. der Neptunmond Triton mit einem Durchmesser von 2700 km; die Saturnmonde Tethys mit 1048 km, Dione mit 1118 km, Rhea mit 1528 km und der Mond Titan mit 5150 km im Durchmesser.
Vor 450.000 Jahren sollen die Nefilim, oder Annunaki, den Menschen die Kultur gebracht haben, jedoch schon vor etwa 800.000 Jahren kannten die Menschen den Gebrauch des Feuers, vor etwa 500.000 Jahren organisierten sie bereits Elefantenjagden und sie begannen vor etwa 400.000 Jahren künstliche Heimstätten zu bauen. In einer Höhle im Süden Japans fand man 12.000 Jahre alte verzierte Tonscherben und in der ehemaligen Tschechoslowakei 27.000 Jahre alte Brennöfen. Die ersten Städte gab es vor 8000 Jahren (Catal Hüyük, Jericho). Um 3000 v. Chr. - also vor etwa 5000 Jahren - begann dann erst kontinuierlich das was wir Zivilisation nennen in Mesopotamien und zugegebenermaßen in Sumer. Ein plötzlicher Eingriff von außerirdischen Wesen ist da nicht zu erkennen auch wenn uns manches rätselhaft erscheint.
Das im Jahr 2005 entdeckte Objekt mit der Bezeichnung 2003UB313 bewegt sich - wie schon erwähnt - im so genannten Kuipergürtel im Bereich zwischen 4,4 und 14,9 Milliarden Kilometer von der Sonne. Er bleibt also weit entfernt von der Erde und kommt ihr nicht alle 3600 Jahre nahe. Im Kuipergürtel sind bisher mehrere größere Objekte mit einem Durchmesser von 1200 bis 2600 km entdeckt worden wie Sedna mit 1600 Kilometer und ein Objekt mit der Bezeichnung 2003 EL61 mit 1500 Kilometer im Durchmesser. Weil man diese nicht alle als Planeten ansehen kann, hat man auch Pluto den Planetenstatus aberkannt. Somit hat unser Sonnensystem nur acht Planeten.
Wie schon erwähnt, eine andere Erklärung für den von Sitchin angenommenen zwölften Planeten der Sumerer, wäre ein künstliches Objekt in Form eines Kleinplaneten. Dieses Objekt könnte gesteuert werden und sich dann alle 3600 Jahre der Erde nähern. Von den Anfängen Sumers ausgehend wäre es eigentlich schon überfällig. Den Astronomen müsste ein derartiges Objekt im Kuipergürtel längst aufgefallen sein. Wie wir aber gesehen haben, sprechen die Fakten auch gegen diese Annahme - und insgesamt gegen den von Sitchin postulierten "Zwölften Planeten".
(Textauszug aus meinen Buch IRRWEGE DER GESCHICHTE , Wien 1981, geringfügig überarbeitet und aktualisiert).
Quellen:
Hain, Walter: Irrwege der Geschichte, Wien 1981.
Sitchin, Zecharia: Der zwölfte Planet, Unterägeri-Zug 1979.
Sitchin, Zecharia: Stufen zum Kosmos, Unterägeri-Zug 1982.
Temple, Robert K.G. Das Sirius-Rätsel, Frankf. a. Main 1977.
Astronomie, Neuer Kaiser Verlag, Klagenfurt 2001.
Im Internet:
http://mv.lycaeum.org/nibiru.html
http://www.michaelsheiser.com/nibirupage.htm
http://www.sitchiniswrong.com/
http://www.perrypedia.proc.org/Jupiter
http://www.skyscript.co.uk/jupitermyth.html
http://lexikon.astronomie.info/transneptun/PlanetX.html
http://de.wikipedia.org/wiki/2003_UB313
Seite erstellt im Dezember 2005 - geändert im Februar 2013 - (c) Walter Hain 2005 - Kontakt